Unternehmen übernehmen soziale Verantwortung und gestalten Nachhaltigkeit. Das erfordert viel Einsatz und Engagement von Firmen und Mitarbeitenden. Unternehmen sind im Wettbewerb auf hart umkämpften internationalen Märkten täglich gefordert. In der europapolitischen Debatte steht jedoch die umfassende Regulatorik mit zahlreichen gesetzlichen Berichterstattungspflichten zur sozialen und klimaorientierten Nachhaltigkeit im Fokus. So ist die EU-Kommission derzeit dabei, die Nachhaltigkeitsberichtsstandards zu finalisieren. Weitere Rechtsakte hat die EU-Kommission gerade im Rahmen eines erneut umfangreichen Maßnahmenpaketes beschlossen. Genehmigt hat die EU-Kommission damit eine Reihe neuer Kriterien für Wirtschaftstätigkeiten, die einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung von Zielen leisten sollen, die bisher noch nicht adressiert waren. Dazu gehören zum Beispiel der Übergang zur Kreislaufwirtschaft und der Schutz der Biodiversität und der Ökosysteme.
Mit den ESG-Standards sollen Verbraucher und Investoren dazu ermuntert werden, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Welche Auswirkungen haben diese Standards auf den Mittelstand? Die Nachhaltigkeitsberichterstattung erfordert viel Zeit und Geld, was kleinere Unternehmen dazu veranlassen kann, wichtige Investitionen aufzuschieben, die ansonsten ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht hätten. Darüber hinaus können fehlende ESG-Standards dazu führen, dass Unternehmen die Finanzierung verweigert wird, was ihre Wachstumspotenziale einschränken dürfte. Werden somit betriebliche Berichtskapazitäten zum wichtigsten Nachhaltigkeitsindikator? Verbunden mit dem Maßnahmenpaket ist zudem der Vorschlag für eine Verordnung über Anbieter von ESG-Ratings. Nach den Vorstellungen der EU-Kommission werden diese Ratings auf dem EU-Markt für nachhaltige Finanzierungen eine wichtige Rolle spielen. In der Tat werden diese Ratings Anlegern und Finanzinstituten wichtige Informationen hinsichtlich der Transformation von Unternehmen zur Klimaneutralität liefern. Für das Gros der mittelständischen Betriebe in Deutschland ergeben sich auch hieraus neue Herausforderungen.
Diesen und weiteren aktuellen Fragen wird das ISWA-Webinar nachgehen. Denn es ist wichtig, dass Unternehmen in der Lage sind, den Einfluss der Brüsseler Nachhaltigkeitsregulierung zu bewerten und zu verstehen, wie diese ihr Wachstum beeinflussen können. Nur so können sie sicherstellen, dass die – politisch verordnete – nachhaltige Zukunft kein bürokratisches Fass ohne Boden darstellt.
10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Dr. Oliver Perschau
Geschäftsführer, Institut für Sozial- und Wirtschaftspolitische Ausbildung e.V. (ISWA), Berlin
10.05 Uhr
Soziale Nachhaltigkeitsberichterstattung: Ein Fass ohne Boden?
Arne Franke
Abteilungsleiter Europa,
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände,
Berlin / Brüssel
anschließend Diskussion
10.30 Uhr
Eckpunkte des derzeit konsultierten Set 1 der Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards – was bedeutet das fürden Mittelstand?
Annika Böhm
Leiterin des Referats Gesellschafts- und Bilanzrecht
Deutsche Industrie- und Handelskammer, Berlin
anschließend Diskussion
11.00 Uhr
Das aktuelle Maßnahmenpaket der EU-Kommission. Sinnvolle Erweiterungen und Konkretisierungen oder ein weiterer Schritt zur Überforderung der Unternehmen?
Dr. Rainer Kambeck
Bereichsleiter Wirtschafts-und Finanzpolitik, Mittelstand,
Deutsche Industrie- und Handelskammer, Berlin
anschließend Diskussion
11.25 Uhr
Zusammenfassung und Abschluss
Dr. Oliver Perschau
Geschäftsführer,
Institut für Sozial- und Wirtschaftspolitische Ausbildung e.V. (ISWA), Berlin
11.30 Uhr
Ende des ISWA-Kurzwebinars
Die Teilnahme an unseren ISWA-Webinaren ist kostenfrei. Die Kosten des Webinars trägt der gemeinnützige Verein ISWA im Rahmen seines Bildungsauftrags.