Die nächste Bundesregierung steht vor gewaltigen Herausforderungen. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Wirtschaft in Deutschland schwer getroffen und die Verschuldung der öffentlichen Haushalte nach oben getrieben. Es kommt jetzt darauf an, mit richtigen steuerpolitischen Weichenstellungen einen kraftvollen Neustart nach der Krise zu ermöglichen. Dabei muss der Förderung von wirtschaftlichem Wachstum besondere Bedeutung zukommen. Wachstum ist die Voraussetzung, die krisenbedingten Schulden wieder zu reduzieren. Dies lässt sich mit einer Stärkung der Unternehmen und attraktiven Investitionsbedingungen erreichen.
Das deutsche Unternehmenssteuerrecht muss dafür grundlegend verbessert werden. Deswegen braucht Deutschland eine international wettbewerbsfähige und effektive Steuerbelastung der Unternehmen von maximal 25 Prozent, ein nachhaltiges Steuersystem, das Zukunftsinvestitionen, Innovationen und Wachstum in Deutschland begünstigt sowie eine einheitliche Unternehmensteuer, welche die Gewerbesteuer integriert und eine stabile sowie konjunkturunabhängige Finanzierung der Kommunen sichert.
Außerdem kommt es darauf an, das Besteuerungsverfahren fit für die Digitalisierung zu machen. Ziel muss ein digitaler Prozess von der Steuererklärung bis zum Steuerbescheid sein. Steuergesetze sollten zukünftig bereits im Gesetzgebungsprozess konsequent auf ihre Digitalisierbarkeit überprüft werden.
Im internationalen Umfeld werden derzeit Lösungen für die Besteuerung von multinationalen Konzernen erarbeitet. Dabei steht insbesondere die Digitalwirtschaft im Fokus. Für die international stark vernetzte deutsche Wirtschaft kommt es darauf an, dass weltweite Lösungen erreicht werden – und keine Ansätze mit nur einzelnen Staaten oder nur innerhalb der EU. Doppelbesteuerung, internationale Besteuerungskonflikte und administrative Zusatzbelastungen gilt es in jedem Fall zu vermeiden.
In diesem ISWA-Seminar möchten wir mit Ihnen diese Aspekte und Herausforderungen für eine moderne und wachstumsfreundliche Steuerpolitik diskutieren.
10:00 – 10:05 Uhr
Begrüßung und Einführung
Dr. Oliver Perschau
Geschäftsführer,
ISWA | Institut für Sozial- und Wirtschaftspolitische Ausbildung e. V., Berlin
Dr. Monika Wünnemann
Leiterin der Abteilung Steuern und Finanzpolitik,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Berlin
10:05 – 10:40 Uhr
Bundestagswahl 2021 – Bewertung der Steuerkonzepte der Parteien und Fokus Vermögensteuer
mit anschließender Diskussion
Dr. Monika Wünnemann
Leiterin der Abteilung Steuern und Finanzpolitik,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Berlin
Benjamin Koller
Referent Steuern und Finanzpolitik,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Berlin
10:40 – 11:10 Uhr
Fiskalische und volkswirtschaftliche Effekte von Steuerreformen
mit anschließender Diskussion
Dr. Tobias Hentze
Senior Economist für Steuer- und Finanzpolitik,
Institut der deutschen Wirtschaft e.V., Köln
11:10 – 11:20 Uhr
Pause
11:20 – 11:50 Uhr
Digitalsteuer und weltweite Mindeststeuer – wie geht es weiter?
mit anschließender Diskussion
Philipp Gmoser
Referent Steuern und Finanzpolitik,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Brüssel
11:50 – 12:20 Uhr
Krisenfeste Kommunalfinanzen – Reformansätze zur Gewerbesteuer
mit anschließender Diskussion
Dr. Nadja Fochmann
Referentin Steuern und Finanzpolitik,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Berlin
12:20 – 12:30 Uhr
Pause
12:30 – 13:10 Uhr
Digitalisierung im Steuerrecht – Chancen und notwendige Schritte
mit anschließender Diskussion
Dr. Christoph Schmidt
Lehrbeauftragter für Steuerverfahrensrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam
13:10 – 13:15 Uhr
Abschlussrunde
Dr. Oliver Perschau
Geschäftsführer,
ISWA | Institut für Sozial- und Wirtschaftspolitische Ausbildung e. V., Berlin
Dr. Monika Wünnemann
Leiterin der Abteilung Steuern und Finanzpolitik,
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Berlin
Die Teilnahme an unseren ISWA-Webinaren ist kostenfrei. Die Kosten trägt der gemeinnützige Verein ISWA im Rahmen seines Bildungsauftrags.