Die Corona-Krise stellte die international stark vernetzte deutsche Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. So wurden etwa Trends wie Protektionismus und die Digitalisierung des Handels verstärkt, gleichzeitig aber auch das Vertrauen in die internationale Zusammenarbeit in Handelsfragen auf eine besonders harte Probe gestellt.
Dies gilt insbesondere für die Welthandelsorganisation WTO, die mit einer neuen Führung und ohne funktionierende Streitbeilegung um die Relevanz globaler Handelsregeln ringt. Staatliche Schutzmaßnahmen wie die Einschränkung des grenzüberschreitenden Güter- und Personenverkehrs und die Einführung von Exporteinschränkungen, vor allem bei Medizinprodukten, lassen Staaten und Unternehmen ihre Risikobewertung von Lieferketten neu evaluieren. Auch abnehmende internationale Kooperation und bröckelnde staatliche Allianzen lassen Rufe nach wirtschaftlicher Abschottung lauter werden. Beschränkungen in der internationalen Mobilität reduzieren die grenzüberschreitende Investitionstätigkeit von Unternehmen in erheblichem Ausmaß.
Die internationale Arbeitsteilung wird also neu sortiert. Hatten sich Lieferketten der Unternehmen zu weit ausgedehnt? Ist ein strategisches Reshoring von Geschäftstätigkeiten für Deutschland und die EU angesagt? Läutet die Corona-Krise den Beginn einer De-Globalisierung der Wertschöpfungsketten der Unternehmen ein? Wie sieht der Welthandel unter Decoupling aus? Und wie sollte die EU ihre „Open StrategicAutonomy“ gestalten, um den Unternehmen ein handlungsfähiges Umfeld zu schaffen, ohne protektionistisch zu werden?
Das Seminar soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, Hintergründe und Zukunftstrends in Welthandel und Konjunktur geben. Zugleich sollen Anforderungen für effiziente internationale Arbeitsteilung aus Sicht der deutschen Unternehmen in einem politischen und zunehmend protektionistischen Umfeld diskutiert werden.
12:00 Uhr
Begrüßung und Einführung:
Dr. Volker Treier
Außenwirtschaftschef, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK)
12:10 Uhr
Paneldiskussion:
Deutsche Außenwirtschaftspolitik nach Corona?
Moderation: Dr. Volker Treier
Dr. Franziska Brantner
Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag, Berlin
Stefan Rouenhoff
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Berlin
Dr. Nils Schmid
SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Berlin
Sandra Weeser
FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Berlin
13:30 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
EU-Handelsstrategie: offen, strategisch, souverän?
mit anschließender Diskussion
Rupert Schlegelmilch
Stellvertretender Generaldirektor, EU-Kommission, Brüssel
15:00 Uhr
Pause
15:15 Uhr
EU-UK Partnership – Quo vadis?
mit anschließender Diskussion
Chris Barton
UK Trade Commissioner Europe, London
16:15 Uhr
Ende des ersten Webinartages
09:00 Uhr
Begrüßung und Warm up
Dr. Volker Treier
Außenwirtschaftschef, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK)
09:15 Uhr
Konjunkturaussichten für Europa nach Corona
mit anschließender Diskussion
Prof. Gabriel Felbermayr Ph.D.
Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, Wien
10:15 Uhr
Pause
10:45 Uhr
Paneldiskussion:
Quo vadis Decoupling für deutsche Unternehmen?
Moderation: Dr. Volker Treier
Miguel Berger
Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Berlin
Jens Hildebrandt
Delegierter der Deutschen Wirtschaft, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Deutsche Handelskammer in China, Peking
Dr. Christoph Schemionek
Acting Delegate, Delegation of German Industry and Commerce, Washington D.C.
Stefan Halusa
Geschäftsführer der AHK Indien, Mumbai
12:30 Uhr
Mittagspause
13:00 Uhr
12th WTO Ministerial Conference: What’s in it for business?
mit anschließender Diskussion
Jean-Marie Paugam
Stellvertretender Generaldirektor WTO, Genf
14:00 Uhr
Abschlussrunde:
Deutsche Wertschöpfungsketten in der Weltwirtschaft?
Dr. Volker Treier
Außenwirtschaftschef, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK)
14:30 Uhr
Ende des ISWA-Webinars
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Kosten trägt der gemeinnützige Verein ISWA im Rahmen seines Bildungsauftrags.